Der Roman “der Spieler” stammt von dem russischen Schriftsteller Fjodor Dostojewski und erzählt eine grotesk-komische Geschichte. Warum wir das Buch wärmstens empfehlen, lest ihr im Folgenden.

Inhalt

Eine Gruppe von Menschen steht kurz vor dem finanziellen Ruin und findet sich in Roulettenburg wieder. Sie alle warten auf eine Erbschaft, die sie von den finanziellen Sorgen befreien soll. Es findet sich ein General, der hoch verschuldet ist und mit seiner Familie darauf wartet, dass die Tante stirbt. Nur so kann der General seine Schulden begleichen, außerdem möchte er Mademoiselle Blanche heiraten und benötigt für diese Hochzeit dringend Geld.

Die Tante ist aber nicht verstorben, sondern erscheint schließlich zu dem Treffen: Sie macht dem General deutlich, dass er kein Geld von ihr erben wird. Es kommt aber noch schlimmer: Die Tante verspielt nur wenige Tage später ihr gesamtes Vermögen im Casino, beim Roulette verliert sie einen Großteil ihres Geldes. Entsprechend steht der General kurz vor dem Nervenzusammenbruch und auch Mademoiselle Blanche scheint kein Interesse mehr an dem deutlich älteren Mann zu haben.

Rezension

Die Spielsucht spielt in dem Roman eine zentrale Rolle. Sowohl die Tante verspielt ihr Vermögen, als auch der Charakter Aleksej, der, sobald er Geld zur Verfügung hat, direkt damit im Casino spielt und völlig verarmt. Dostojewski litt selbst unter Spielsucht und so ist es nicht verwunderlich, dass er eigene Erlebnisse in einem Roman verarbeitete.

In dem Roman geht es um einen Mann, der seine Chancen bei seiner Geliebten im wahrsten Sinne des Wortes verspielt, weil das Glücksspiel immer an erster Stelle steht. Der Schriftsteller selbst war verschuldet, als er das Buch schrieb und stand unter großem Zeitdruck: Er schrieb das Buch in 26 Tagen und sagte selbst, dass er unter den unmöglichsten Bedingungen und dem größten Zeitdruck schreiben musste. Der Grund: Sein Verleger bot ihm für den nächsten Roman Geld an, die Bedingung war aber, diesen in vier Wochen fertigzustellen, andernfalls würde er alle Rechte an folgenden Werken verlieren. Der verschuldete Dostojewski sah also keine andere Möglichkeit, als tatsächlich in so kurzer Zeit einen Roman zu schreiben. Und er wurde zum Meisterwerk!

Der Roman ist entsprechend stark autobiographisch und Dostojewski erscheint wenig sympathisch. Der beschriebene Lebensabschnitt ist kurz, aber sehr erlebnisreich. Nicht zuletzt vermutlich deshalb, weil der Autor nur vier Wochen Zeit hatte, um den Roman fertigzustellen. Und sein Werk ist aktueller denn je: In Zeiten von Online Casinos und Sportwetten ist die Verlockung groß. Heutzutage brauchen wir nur Internetzugang, um online um Geld zu spielen. Online Casinos als Wunderino locken uns mit Sonderangeboten, Boni oder diversen Freispielen. Glücksspiel macht zweifelsfrei Spaß und der Nervenkitzel ist einzigartig, die Idee, in Sekunden zum Millionär zu werden, kann aber auch sehr gefährlich sein. Dostojewski beschreibt in seinem Roman die Verzweiflung und den Schaden, die aus Spielsucht resultieren können und trifft damit auch heute noch genau ins Schwarze.